spektakuläres Höhlensystem – Coves d’Artà
Zum Mittelpunkt der Erde. Die Tropfsteinhöhlen hätten Jules Verne sicher zu seinem Abenteuer-Roman inspiriert.
Die Höhlen von Artá befinden sich an der Küste von Capdepera und sind von Bergen umgeben. Sie wurden sogar in früheren Zeiten bewohnt und auch von Piraten als Zufluchtsstätte genutzt. Die letzten maurischen Soldaten fanden hier im Jahre 1229 Zuflucht. Da wir nicht wussten, ob es etwas zu gruselig in den Höhlen sein würde, haben wir unserem Sohn erzählt, dass in den Höhlen ein großer Piratenschatz versteckt ist und er schauen müsse, ob er ihn findet.
In der Höhle herrschen im Sommer und im Winter angenehme Temperaturen, sie liegen konstant bei 17 Grad. Nachdem man durch den Zugangstunnel gelaufen ist, gelangt man in einen weiten Raum, der Vorhalle oder Eingangssaal in dem unzählige Stalaktiten mit wunderbaren Formen und außergewöhnlichen Proportionen an einer hohen Kuppel hängen. Der Raum ist 75 m lang, zwischen 20 und 40 m breit und 15 bis 25 m hoch. Mächtige erstarrte „Fratzen“ und Steinsäulen umrahmen das dunkle Loch. Von der Decke hängen spitze Dolche, und es liegt ein modriger, leicht rostiger Geruch in der Luft. Unser Sohn stand nur mit riesen Augen und offenen Mund da, so fasziniert war er und von Angst keine Spur.
Durch ein hohes Portal mit Steinvorhängen erreicht man den „Saal der Säulenkönigin“. Die 22 Meter hohe Tropfsteinsäule, die „Königin der Säulen“, steht in der Mitte des Raumes und ist im Verhältnis zur Höhe besonders schlank. Der reich verzierte Stalagmit (Eselsbrücke: Stalaktiten hängen von der „Tecke“ und Stalagmiten stehen auf der Matte) hat noch etwas Freiraum zum Deckengewölbe. Die Tropfsteine in den Höhlen von Artà wachsen einen Zentimeter in 100 Jahren. Seit 220.000 Jahren wächst die gewaltige Säule also in die Höhe – die Decke hat sie bisher noch nicht erreicht, es fehlen noch 50 cm – das wird erst in weiteren 5.000 Jahren der Fall sein.
Jetzt ab in die Höhle namens El Infierno. Das Licht geht plötzlich aus es erklingt dramatisch die Carmina Burana, ein Werk von Carl Orff. Eine Licht & Sound Show von etwa drei Minuten begleitet uns zum Fegefeuer (Purgatorio), zum Theater (Teatro) und zur Orgel (Órgano).
Eine Gruppe von Säulen bildet optisch die Ansicht einer „Orgel“ und einige der verschiedenen Säulen, die „Glocken“, lassen harmonische Klänge ertönen, wenn man sie mit Steinen anschlägt, sie sind hohl und erzeugen beim Dagegenklopfen unterschiedliche Töne. Das mussten wir natürlich gleich probieren.
Über die Steintreppe führt der Weg aus den Höhlen Coves d’Artà mit einer phantastischen Aussicht hinunter zur Bucht von Canyamel und zur Playa Canyamel hinaus.
Kurzinfo:
Ein toller Ausflug wenn es regnet oder zu heiß ist. Im Innern der Höhlen liegt die Temperatur bei 18ºC mit einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 80%. Auf jeden Fall eine Jacke mitbringen.
Die Besichtigung der Höhlen dauert 35 bis 40 Minuten, ungefähr jede halbe Stunde geht jeweils nur eine einzige Gruppe hinein. Die Führungen werden in 4 Sprachen durchgeführt: auf Spanisch, Englisch Französisch und Deutsch. Das Fotografieren und Filmen ohne Stativ ist während der Führung erlaubt.
die Höhlen von Artà in Capdepera
Ctra. de las Cuevas, S/N
07589 Canyamel. Capdepera. Mallorca. Spain
Tel: +34 971 841 293
Öffnungszeiten:
Täglich: 10 – 17 Uhr
Eintrittspreise:
- Besichtigung der Höhlen: 15 €
- Kinder von 7 bis 12 Jahre: 7 €
- Kinder unter 7 Jahren ist der Eintritt frei
Anfahrt:
- Parkplatz: In der Nähe der Höhle, kostenlos, 4 Minuten Fußweg.
- Immer Sommer mit dem Bus: Linie 472 aus Cala Ratjada, Capdepera, Canyamel.